In den vergangenen Monaten konnte ich Verden an der Aller bei der Antragstellung unterstützen und erarbeitete zusammen mit der Stadtverwaltung einen Förderantrag für ein kommunales Biodiversitätskonzept. Die Unterstützung beim formalen Weg der Antragstellung ist eine wichtige Dienstleistung, da gerade kleinere Kommunen oft nicht die Fachexpertise haben um den langen und fachlich intensiven Weg eines Antragsverfahrens zu durchlaufen.
Dr. Unterweger Biodiversitätsplanung bietet daher die Begleitung von der Ideenfindung, der inhaltlichen Abstimmung bis hin zum fertigen Antrag an.
Kommunale Biodiversitätsstrategie für Verden
Verden vervielfältigt – Biodiversität wertschätzen und entwickeln
Hintergrund
Die Stadt Verden (Aller) mit ihren rund 28.000 Einwohnern liegt mittig in Niedersachsen und mit dem historisch gewachsenen Stadtkern direkt an der Aller. Unweit nördlich der Stadt befindet sich der Zufluss der Aller in die Weser. Naturräumlich liegt die Kernstadt auf einem Geesthang und grenzt mit der Aller im Westen an das Naturschutzgebiet ‚Untere Allerniederung‘ und das EU-Vogelschutzgebiet V23 an. Im Nordosten der Stadt befindet sich der rund 200 Hektar umfassende Stadtwald, mit einem der ersten Naturschutzgebiete Niedersachsens, dem heutigen NSG ‚Dünengebiet und Halsetal bei Verden-Neumühlen‘ mit Binnendünen und Sandtrockenrasen.
Projekt
In der Verantwortung für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und Steigerung der Biodiversität hat der Stadtrat grundsätzlich eine ‚Stärkung der Grünen Infrastruktur‘ sowie bereits eine ‚Ökologische Umgestaltung von Grünflächen bzw. Neuanlage nach Entsiegelung‘ beschlossen. In diesem Sinne soll zunächst eine kommunale Biodiversitätsstrategie (KBS) erstellt werden und anschließend zielgerichtete Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern zur Umsetzung kommen.
Die Stadt Verden (Aller) möchte die Motivation in den politischen Gremien, der Verwaltung, am Betriebshof sowie bei vor Ort aktiven Naturschutzverbänden und -vereinen bündeln und durch die Formulierung zielgerichteter Maßnahmen in einer kommunalen Biodiversitätsstrategie die Artenvielfalt in der Stadt und den Ortsteilen erhöhen. In der Erarbeitung einer solchen Strategie werden mit Einbindung des naturschutzfachlichen Wissens verschiedener Akteure konkrete Handlungsfelder für die Kommune aufgezeigt. Ein Schwerpunkt in den Handlungsfeldern soll die Umstellung in der Grünflächenpflege mit Aufstellung eines ökologischen Grünflächenpflegekonzeptes zur dauerhaften Entwicklung und Sicherung von Artenvielfalt in der Stadt darstellen. Projektbegleitend erfolgt eine aktive Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, eine breite Akzeptanz für die Maßnahmen zu schaffen und die Bedeutung der natürlichen Ökosystemleistungen für ein gesundes Leben – auch für zukünftige Generationen – zu vermitteln.
Maßnahmen
Durch das bei der Stadt Verden (Aller) neueingerichtete hauptamtliche Biodiversitätsmanagement wird in Zusammenarbeit mit den örtlichen Naturschutzverbänden und -vereinen bis zum Sommer 2025 die kommunale Biodiversitätsstrategie erstellt. Die Strategie wird Maßnahmen zur nachfolgenden Umsetzung in diesen Handlungsfeldern formulieren:
- Erfassung von Potenzialflächen im städtischen Grünraum für eine ökologische Aufwertung und Entwicklung durch biodiversitätsfördernde Maßnahmen zur gezielten Biotopvernetzung im Stadtgebiet
- Erstellung und Umsetzung eines Konzepts zur ökologische Grünflächenpflege mit praxisorientierter Langzeitschulung der Mitarbeiter*innen in der Grünflächenpflege am städtischen Betriebshof sowie Beschaffung einer für die biodiversitätsfördernde Flächenpflege geeigneten Geräteausstattung
- Projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit für alle Generationen mit verschiedenen Mitteln, die neben niedrigschwelligen Informationsangeboten wie Hinweistafeln, Veranstaltungen und Mustergärten auch inhaltlich umfangreichere Beratungsangebote und Beteiligungsformate, wie z.B. Vorträge oder Exkursionen umfasst. Integriert werden kommunale Ganztagsschulangebote und Ferienprogramme
- Entwicklung von Naturerlebnisräumen an zwei städtischen Grundschulen impartizipativen Prozess zur Schaffung von naturnahen und abwechslungsreichen Spielräumen für vielfältige Naturerfahrungen. Auf den weitläufigen Flächen des Stadtwaldes wird mit der Überarbeitung des Baumlehrpfades ein weiteres Angebot zum Naturerleben geschaffen.
- Formulierung weiterer Ziele und Maßnahmen in potentiellen Handlungsfeldern, die sich in der Beratung zur Kommunalen Biodiversitätsstrategie und damit einhergehendem Austausch mit den örtlichen Naturschutzvereinen und –verbänden zeigen.