Gersthofen handelt vorbildlich

Gersthofen erarbeitet im gesamten Stadtgebiet ein umfangreiches Konzept zur Steigerung der Biodiversität
Gersthofen handelt seit 2020 aktiv um das Volksbegehren Artenvielfalt – „Rettet die Bienen!“ umzusetzen. Wer sich in den letzten Wochen durch Gersthofen bewegt hat, dem sind sicherlich die vielen verschiedenen Blühwiesen und naturnahen Grünflächen aufgefallen. Derzeit erarbeitet die Stadtverwaltung im gesamten Stadtgebiet ein
umfangreiches Biodiversitätskonzept. Dabei steht der Bürgerauftrag des Volksbegehrens Artenvielfalt im Zentrum des Handelns.

Die Lage unserer heimischen Insekten und der gesamten biologischen Vielfalt ist besorgniserregend. Viele verschiedene Ursachen führen zu einem massiven Rückgang der Tiere und Pflanzen. Da wir alle von einer intakten Umwelt und von funktionierenden Ökosystemen direkt abhängig sind, müssen wir auch im städtischen Umfeld handeln und gewohnte Wege neu überdenken. Aus diesem Grund gibt es seit zwei Jahren den runden Tisch Artenvielfalt, der sich in der letzten Woche zum vierten Mal getroffen hat. Dieses Forum soll Menschen vernetzen und zu einem gemeinsamen Handeln ermuntern.

Der vierte Runde Tisch Artenvielfalt setzte sich zum Ziel, das Thema Biodiversität und Artenschutz einer noch breiteren Öffentlichkeit erlebbar zu machen und lädt Interessierte zur aktiven Mitarbeit ein. Zusammen mit dem Biodiversitätsberater Dr. Philipp Unterweger wurden zudem in den letzten zwei Jahren einige Flächen neu angelegt und die insektenfreundliche Pflege von Bestandsflächen optimiert.

Eine umfangreiche Schulung des Bauhofes und die direkte Begleitung der Maßnahmen dient dazu, den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der kompetenten Grünflächenpflege zu helfen. Der „neue Look“ führ mittelfristig zu artenreichen Blumenwiesen, ohne dabei die bereits intensiv zur Freizeitgestaltung und Erholung genutzten Rasenflächen zu beeinträchtigen. Randflächen, Straßenränder, Beete und einige Grünflächen werden zu artenreichen Hummeltummelplätzen und Schmetterlingswiesen umgewandelt. An verschiedenen Standorten konnte dieses Konzept schon in diesem Jahr in voller Pracht erlebt werden. Eine bunte und lebenswerte Stadt, mit gesteigertem Erholungswert und einer leistungsfähigen Natur, die uns frische Luft, sauberes Wasser und bestäubende Insekten bereitstellt ist das Ziel.

Neuanpflanzung einer Vitamintankstelle im Bereich einer Linienbusendstation: Vom Menschen genutzte biologische Vielfalt am Beispiel heimischer Obstbäume.

Die Straßen in den Industriegebieten blühen fleißig. Es geht dabei um seelische Gesundheit der Beschäftigten und um die Abmilderung der vielen LKW-Emissionen.

Alte Wiesen werden ohne weitere Bearbeitung erhalten. Die Anpassung der Pflege ist ein zentrales Werkzeug. Es wäre fatal, dieses „old-grown-grassland“ umzubrechen und etwas Neues anzusäen.

Beim Neubau eines Kindergartens wurde zusammen mit den Kindern ein Hummeltummelplatz angesät und optisch gestaltet.

Neue Ansaaten auf Spezialsubstrat mit komponierten Saatmischungen werden die Straßenzüge in der Kernstadt bereichern.

Das Zusammenspiel aus bürgerlicher Nutzung und Biodiversität gelingt meist sehr gut.

Hin und wieder treffen noch Welten aufeinander. Aber diese Energie ist nötig um derartige Projekte zum Erfolg zu bringen.

Gersthofen wird in wenigen Monaten den ersten biodiversen Bahnhof der Bundesrepublik haben. Wir sind gespannt!

Bereits nach wenigen Tagen waren die Baggerschürfstellen im neuen Wildbienenlebensraum von Löchern nur so übersät. So wird eine Lehmwand zum echten Lebensraum für Wildbienen und ersetzt viele sinnlose „Konsuminsektenhotels“.

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