Blumen fürs Klima in Bad Säckingen
In manchen Teilen der Stadt sehen öffentliche Grünflächen nicht sehr gepflegt aus, doch das ist bewusst so. Diese Flächen sollen zu einem besseren Klima in der Stadt beitragen. Doch wo steht die Stadt bei dem Thema?
Biodiversität ist für die Stadt Bad Säckingen ein wichtiges Thema. Auf ihrer Website informiert sie ausführlich über entsprechende Projekte. Für das Engagement um die natürliche Vielfalt in der Stadt ist Bad Säckingen 2022 mit der Auszeichnung „StadtGrün naturnah“ in Silber ausgezeichnet worden und darf diese Bezeichnung nun bis 2025 führen.
Kommunikation ist wichtig
Der Verantwortliche innerhalb der Stadtverwaltung für das Thema Biodiversität ist der Referatsleiter für Umwelt und Energie, Ralf Däubler. Für ihn ist es wichtig, dass die Menschen verstehen, was das Ziel von Biodiversität ist. Dafür wurden Schilder aufgestellt, und es gibt Begehungen wie die mit dem Gemeinderat kurz vor der Sommerpause.
Experte berät die Stadt
Unterstützung hat Umweltreferent Däubler in Philipp Unterweger gefunden, der Kommunen in ganz Deutschland zur klimafreundlichen Nutzung der öffentlichen Grünflächen berät. Der promovierte Biologe Unterweger sieht eine Steigerung seit Beginn seiner Partnerschaft mit Säckingen 2021: „Die grüne Infrastruktur kühlt die Stadt bereits herunter, es ist viel Sensibilität und Fachwissen für Biodiversität beim Team vorhanden“, meint Unterweger.
Für Artenschutz fehlt oft das Verständnis
Häufig werden Grünflächen im Sinne des Artenschutzes möglichst natürlich belassen. Da fehle jedoch oft das Verständnis, so Unterweger. Bürger würden sich teils beschweren, dass die Stadt die Flächen verkommen lasse. Daher sei es wichtig zu zeigen, dass dies mit Absicht geschehe, um Tieren und Pflanzen Zeit und Raum zu geben.
Um zu zeigen, dass diese Flächen bewusst so gelassen werden, mähen die Städte meist einen Streifen am Rand. Dadurch können Anwohner erkennen, dass die Fläche nicht einfach vergessen wurde, sondern dass es ein Konzept gebe.
Optik ist wichtig
Ein wichtiger Faktor sei laut Däubler und Unterweger die Anpassung des Saatguts auf eine Mischung, die Insekten mehr biete als Monokulturen. So eine Umstellung sei auch in Bad Säckingen im Gange, und es werden auch unterschiedliche Bepflanzungen ausprobiert. Hinter dem Bahnhof gebe es drei Aussaaten in unterschiedlichen Preiskategorien. Denn es müsse nicht immer teuer sein, so der Experte, jedoch habe das Auswirkungen auf die Optik. Denn die Flächen sehen oft eher bewuchert aus, wenn die Saat billig ist.
Mehr Grün auf Rudolf-Eberle-Platz
Weitere Ideen gibt es für Bad Säckingen einige: Auf dem Rudolf-Eberle-Platz, der eine der heißesten Stellen der Stadt darstelle, könnte mithilfe einer dünne Schicht von weißem Waschsand ein Bewegungsprofil erstellt werden, um zu zeigen, welche Teile des Platzes nicht genutzt werden. Dort könnten dann Grünflächen entstehen, die den Platz etwas kühlen.
Mittelfeld mit Potenzial
Wie weit ist die Stadt auf dem Weg zu mehr Biodiversität vorangekommen? Laut Philipp Unterweger bewegt sich Bad Säckingen bundesweit im Mittelfeld. Doch es bestehe Potenzial, die goldene Plakette zu bekommen. Auch Bürgermeister Alexander Guhl sieht die Stadt auf einem guten Weg. Für ihn ist die Fortsetzung der bisher geleisteten Arbeit ein wichtiger Teil für die Zukunft der Stadt.
von: Moritz Stein